- Wie sollte ich mit meiner Katze spielen, damit sie weniger jagt?
Spielen Sie jeden Tag während 5 – 10 Minuten mit ihrer Katze. Es ist wichtig, dass beim Spielen alle natürlichen Verhaltenselemente ausgelöst werden.
Die Phasen des Jagdverhaltens sind: Anpirschen, lauern, springen, packen, Tötungsbiss.
Damit Sie alle Phasen des Jagdverhaltens auslösen können, sollten Sie verschiedene Spielzeuge wie zum Beispiel eine Spielangel und ein Maus-Spielzeug einsetzen: Das Bewegen einer Spielangel löst bei der Katze die Verhaltenselemente «Anpirschen», «Lauern» und «Springen» aus. Das Maus-Spielzeug löst bei der Katze die Verhaltensweisen «Packen» und «Tötungsbiss» aus.
Ablauf des Spiels:
- Beginnen Sie damit, das Angelspielzeug langsam von Ihrer Katze wegzubewegen, damit sich die Katze anpirschen kann.
- Bewegen Sie das Angelspielzeug schnell von der Katze weg, um sie zum Jagen und Springen zu animieren.
- Nach ein paar Minuten Spiel mit dem Angelspielzeug, werfen Sie das Maus-Spielzeug so, dass die Katze es fangen und beissen kann.
- Der Ablauf von Punkt 1 – 3 kann innerhalb der 10 Minuten beliebig wiederholt werden.
- Belohnen Sie die Katze am Ende des 10-minütigen Spiels mit einem Leckerli.
Falls Sie mit dem Angelspielzeug das Jagdverhalten der Katze nicht auslösen können, spielen Sie mit der Katze, so wie sie es gewohnt sind. Wichtig: Das Spiel sollte das Jagdverhalten der Katze auslösen!
Mit Spielangel und Maus-Spielzeug kann das Jagdverhalten der Katze ausgelöst werden. Foto: Madeleine Geiger / swild.ch
- Ich habe eine Katze, die viel jagt. Was kann ich dagegen tun?
Es bestehen verschiedene Möglichkeiten, wie Sie den Jagderfolg reduzieren können:
- Studien haben gezeigt, dass bunte Halskrausen und Glöckchen die Anzahl nach Hause gebrachter Beutetiere deutlich reduzieren können (Geiger et al. 2022). Die bunte Halskrause und die Glöckchen sind im Handel erhältlich. Die Halskrause wird an einem Halsband befestigt. Verwenden Sie immer ein Sicherheitshalsband! Ein Sicherheitshalsband öffnet sich, wenn sich die Katze damit beispielsweise im Gestrüpp verhakt.
- Eine neuere Studie aus Grossbritannien (Cecchetti et al. 2021) weist darauf hin, dass eine proteinreiche Ernährung und häufiges Spiel mit der Katze den Jagdtrieb reduzieren. Diese Massnahmen wollen wir in der Schweiz in einer Folgestudie untersuchen: Machen Sie mit!
Hilfreiche Tipps für ein besseres Miteinander zwischen Katzen, Nachbarn und Wildtieren finden Sie in zwei Merkblättern des Zürcher Tierschutz:
- «Freigängerkatzen verantwortungsvoll halten»
- «Wenn Katzen gerne jagen»
- Sind Halsbänder für Katzen nicht gefährlich?
Verwenden Sie immer ein Sicherheitshalsband. Ein Sicherheitshalsband öffnet sich, wenn es sich beispielsweise im Gestrüpp verhakt. Solche Halsbänder sind im Handel erhältlich. Wichtig ist, das Halsband nicht zu locker um den Hals anzubringen, damit die Katze sich nicht mit ihren eigenen Pfoten darin verfängt, aber auch nicht zu eng: Der Abstand zwischen Hals und Halsband sollte ca. eine Fingerbreite sein.
- Meine Katze akzeptiert das Halsband und die bunte Halskrause nicht. Was kann ich tun?
Vielleicht hilft es, wenn Sie Ihre Katze langsam an Halsband und -Krause gewöhnen.
- Halsband/Halskrause an einen Ort bringen, wo sich die Katze gerne aufhält. Halsband und -Krause sollen den Geruch der gewohnten Umgebung aufnehmen.
- Lassen Sie die Katze daran schnuppern, damit sie es als gewöhnlichen Gegenstand und nicht als Bedrohung wahrnimmt.
- Belohnen Sie die Katze, wenn sie sich mit der Krause beschäftigt.
Zum nächsten Schritt sollten Sie erst dann übergehen, wenn die Katze die Krause positiv wahrgenommen hat.
- Bringen Sie das Halsband locker am Hals der Katze an (eine Fingerbreite Abstand zwischen Halsband und Hals).
- Streicheln Sie währenddessen die Katze und lenken Sie sie ab.
- Lassen Sie die Katze das Halsband beim ersten Mal nur kurz tragen, z.B. während 5 min.
Wiederholen Sie Schritte 4 – 6 täglich und verlängern Sie jeden Tag die Tragedauer, bis sich die Katze gut an Halsband und Krause gewöhnt hat. Sollte sich die Katze trotzdem nicht an das Halsband und die Halskrause gewöhnen oder ungewöhnliches Verhalten zeigen, sollten Sie auf die Halskrause verzichten.
- Meine Katzen reagieren aggressiv aufeinander, wenn sie zum ersten Mal die bunte Halskrause tragen. Was kann ich tun?
Es ist davon auszugehen, dass sich die Katzen schnell an das neue Aussehen gewöhnen werden und das Verhalten nicht mehr zeigen. Sollten sich die Katzen dennoch nicht an die neue Situation gewöhnen, sollten Sie auf die Halskrause verzichten.
- Meine Katze kratzt sich ständig, wenn sie die bunte Halskrause trägt. Was kann ich tun?
Juckreiz tritt vor allem dann auf, wenn die Halskrause nass ist. Nehmen Sie in diesem Fall der Katze die Halskrause ab und trocknen Sie sie gut. Sind durch das Kratzen bereits Hautschürfungen entstanden, sollten Sie die Halskrause nicht mehr verwenden, bis die Verletzungen abgeheilt sind. Nützen diese Massnahmen nichts gegen das vermehrte Kratzen, sollten Sie auf die Halskrause verzichten.
Generell raten wir, die Halskrause abzunehmen, wenn sich die Katze länger drinnen aufhält.
- Ist meine Katze nicht frustriert, wenn sie aufgrund der bunten Halskrause und der Glöckchen keine Beute fangen kann?
Feldstudien haben gezeigt, dass Katzen beim Jagen nicht immer erfolgreich sind. Und trotzdem versuchen sie es immer wieder. Dies zeigt, dass für Katzen erfolglose Jagdversuche dazu gehören
- Ist das Gebimmel des Glöckchens nicht nervig oder sogar schädlich für das empfindliche Gehör meiner Katze?
Es gibt bis jetzt keine Studie, die diese Frage beantwortet. Das Gehör der Katze ist zwar für höhere Frequenzen sehr empfindlich. Die Erfahrungen aus unseren Studien zeigen jedoch, dass Katzen, die ein Glöckchen tragen, kein sichtbar verändertes oder gestörtes Verhalten zeigen.
- Muss meine Katze die bunte Halskrause während 365 Tagen im Jahr anhaben?
Die Katze sollte die Halskrause vor allem während der Hauptbrutzeit der Vögel von März bis Juni tragen. Denn insbesondere Jungvögel sind durch ihre jugendliche Unbeholfenheit stark gefährdet, von einer Katze erbeutet zu werden.
Mit freundlicher Unterstützung von Prof. Dr. Dennis Turner (Institut für angewandte Ethologie und Tierpsychologie)
Foto Banner: © Nadine Haase / AdobeStock